Flussbeschreibung des Hernád

Informationen zum Kanuwandern & Paddeln

Der Hernád (slowakisch: Hornád) ist ein Fluss in der Ostslowakei und im nordöstlichen Ungarn. In dieser Beschreibung wird ausschließlich der ungarische Teil behandelt. Der Hernád erreicht unterhalb von Košice die ungarische Grenze. Östlich der Universitätsstadt Miskolc vereinigt er sich mit dem etwa gleich großen Sajó. Etwa 30 km danach mündet dieser in die Theiß. Sowohl Hernád als auch Sajó sind empfehlenswerte und naturbelassene Wanderflüsse.


Flusskarte des Hernád

Hinweise zur Verwendung der Karte

Mit einem Klick auf das Google Maps Icon rechts, könnt ihr eine Flusskarte des Hernád aufrufen. Diese Karte basiert auf Google My Maps. Darauf könnt ihr euch den Flussverlauf im Detail ansehen. Sämtliche in der Kilometrierung erwähnte Hindernisse sind in der Karte eingezeichnet. "Flusswandern.at" hat keinerlei Rechte daran. Es handelt es sich um einen externen Dienst von Google.


Wo setze ich am besten ein?

Infos zu Einstiegsstellen und Anreise

Einstieg in Nižná Myšľa
Einstieg in Nižná Myšľa

Die Befahrung des Hernád kann frühestens in Nižná Myšľa gestartet werden. Diese Gemeinde befindet sich noch auf slowakischen Staatsgebiet. Der Hernád überquert jedoch wenig später die Grenze zu Ungarn. Es gibt keinerlei Kontrollen, einen Reisepass sollte man jedoch stets mit sich führen. Nižná Myšľa kann von Košice (der zweitgrößten Stadt der Slowakei) in wenigen Minuten per Zug erreicht werden. Alternativ kann die Fahrt auch in der Gemeinde Hidasnémeti, 30 Kilometer weiter unterhalb begonnen werden. Auf diese Weise verpasst man jedoch einige wunderschöne Abschnitte.


Wie weit kann ich fahren?

Infos zu Ausstiegsstellen und Heimreise

Ausstieg Tiszaújváros a. d. Theiß
Ausstieg Tiszaújváros a. d. Theiß

Der Hernád ist von Nižná Myšľa bis zur Mündung in den Sajó befahrbar. Seine Länge beträgt 135 Kilometer. Anschließend kann man ohne Hindernisse weitere 31,8 Kilometer auf dem Sajó bis zur Mündung in die Theiß fahren. Somit ergibt sich eine fahrbare Gesamtstrecke von 166,8 Kilometern. Nachdem der Sajó in die Theiß gemündet ist, findet man nach 5,5 Kilometern eine Ausstiegsstelle auf der Höhe von Tiszaújváros. Dort befindet sich eine Bushaltestelle, an der im Stundentakt Busse nach Miskolc halten. Wer nicht bis zum Sajó fahren möchte, kann die Fahrt auch bereits in Bőcs beenden. Auf diese Art verkürzt sich die Strecke von 166,8 auf etwa 121 Kilometer.


Worauf muss ich acht geben?

Infos zu Gefahren und Hindernissen

Baumhindernis am Hernád
Baumhindernis am Hernád

Der Hernád ist wassertechnisch relativ einfach und besteht fast ausschließlich aus Zahmwasser. Lediglich im Fluss liegende Baumleichen stellen eine Gefahr dar. Auf der beschrieben Strecke gibt es fünf unfahrbare Wehre, die sich teils mühsam, teils problemlos umtragen lassen. Solopaddler sollten definitv einen Bootswagen mit sich führen. Genaue Infos zu den Wehren findet ihr in der Kilometrierung weiter unten.

Ausleitungskraftwerk Bőcs
Ausleitungskraftwerk Bőcs

Einzig auf das Wehr von Bőcs bei km 14,1 sei an dieser Stelle noch kurz eingegangen. Diese Wehranlage leitet einen Großteil der Wassermenge in einen Kraftwerkskanal, welcher in den Sajó zurück mündet. Der Hernád sieht das abgeleitete Wasser also nie wieder. Ist der Flusspegel niedrig, kann es auf dem Abschnitt nach dem Wehr zu Grundberührungen kommen. Auch finden sich hier zahlreiche Baumhindernisse. Erst 14 Kilometer später, ab der Mündung in den Sajó, ist wieder genug Wasser im Fluss. Bei meiner Befahrung im Jahr 2018 hatte ich einen Wasserstand von 25 cm am Pegel Gesztely. Bei diesem Pegelwert befand sich gerade eben genug Wasser im Flussbett, um ohne Treidelpassagen durchfahren zu können. 


Wo kann ich zelten & einkaufen?

Infos zu Zelt- und Einkaufsmöglichkeiten

Wildcamp am Sajó
Wildcamp am Sajó

Der Hernád ist ein sehr einsamer und abgelegener Fluss, mit zahlreichen schönen Zeltplätzen. Ein großes Problem stellen die zahlreichen Stechmücken dar, die sich auch durch Insektensprays kaum beeindrucken lassen. Am Fluss liegend zahlreiche kleine Dörfer in denen man immer wieder Proviant nachkaufen kann. Reist man über Košice mit dem Zug an, bietet es sich an dort am Bahnhof noch einmal groß einzukaufen. Im Bhf. Košice gibt es einen großen Lidl Supermarkt. Auch das Trinkwasser sollte man nach Möglichkeit im Geschäft kaufen. Das Leitungswasser entlang der Flüsse ist oft stark mit Chlor versetzt.


Kilometrierung des Hernád

Von Nižná Myšľa bis zur Mündung (135 km) WW St. I

km 135 - Straßenbrücke, links der Ort Nižná Myšľa mit Bahnstation. An der Brücke findet man die frühestmögliche Einstiegsstelle zur Befahrung des Hernád.

km 131,9 - Straßenbrücke, links der Ort Ždaňa, rechts der Ort Čaňa mit Einkaufsmöglichkeiten in 1 km Entfernung.

Kraftwerk Ždaňa
Kraftwerk Ždaňa

km 131,8 - Kraftwerk Ždaňa - Rechts umtragen. Das Hindernis lässt sich mühsam entlang des rechten Ufers etwa 100 Meter weit umtragen. Die Portage gestaltet sich auf Grund von Dornen und Gestrüpp als äußerst mühsam. Der Bootswagen kann teilweise verwendet werden. Auch der Einstieg über die zugewachsene Böschung ist ein Graus.

km 127,6 - Fußgängerbrücke, links der Ort Trstené pri Hornáde.

km 124,8 - Der Hornád bildet ab hier die Grenze zwischen Ungarn (links) & der Slowakei (rechts). Vom Fluss aus bekommt man davon nichts mit.

km 117,1 - Straßenbrücke links der Ort Abaújvár. (Ungarn)

km 114,1 - Der Hornád verlässt die Slowakei und fließt ausschließlich durch Ungarn, vom Fluss aus bekommt man davon nichts mit. In Ungarn wird der Fluss als Hernád bezeichnet.

km 104,2 - Straßenbrücke, rechts der Ort Hidasnémeti mit Bahnhof und Lebensmittelhändler. 

km 103,7 - Eisenbahnbrücke

km 102,3 - Rechts die Bahnstation Hernádszurdok & der gleichnamige Ort.

Wehr Hernádszurdok
Wehr Hernádszurdok

km 100,6 - Wehr Hernádszurdok - Rechts zur Besichtigung anlanden. Bei Niedrigwasser lässt sich das Hindernis links über die Wehrkrone überheben. Ist das Wehr überspült muss es übers rechte Ufer mit Bootswagen umkarrt werden. Über Treppen kann hinter dem Hindernis wieder eingebootet werden. Neben dem Wehr befindet sich eine Art Kanuwanderer-Rastplatz.

km 87 - Straßenbrücke, links der Ort Vizsoly mit 3 Kirchen & Lebensmittelhändler. In Vizsoly wurde die erste ungarische Bibel in einer Auflage von 700 Exemplaren gedruckt. Ein Exemplar befindet sich in der reformierten Kirche von Vizsoly an die auch ein kleines Bibelmuseum angeschlossen ist. 

km 77,2 - Fußgängerbrücke

Wehr Gibárt
Wehr Gibárt

km 70,2 - Wehr Gibárt - Rechts umtragen. Dazu in den rechts abzweigenden Kraftwerkskanal einfahren. Dort kann man linksufrig ausbooten und die Boote 100 Meter über eine glitschige Betonschräge zum Unterwasser tragen. Vorsicht bei der Umtragung, der Untergrund ist extrem glitschig. Das Einbooten gestaltet sich mühsam über steile Betonböschung.

km 69,5 - Straßenbrücke 39, links und rechts der Ort Gibárt. Rechts vor der Brücke Mündung des Kraftwerkskanals. Am rechten Ufer befindet sich eine kleine Bar etwa 50 m vom Fluss entfernt.

km 65,3 - Links der Ort Hernádbűd.

km 63,1 - Straßenbrücke, links der Ort Pere.

Wehr Felsődobsza
Wehr Felsődobsza

km 58,4 - Wehr Felsődobsza - Links umtragen. Dazu in den links abzweigenden Kraftwerkskanal einfahren. Dort kann man rechts vor der Fischtreppe ausbooten und die Boote 100 Meter über eine Betonschräge zum Unterwasser tragen. Das Hindernis ist nach dem gleichen Prinzip aufgebaut wie das Wehr Gibárt bei km 70,2.

km 57,7 - Links Mündung des Kraftwerkskanals, danach der Ort Felsödobsza am linken Ufer.

km 53,5 - Straßenbrücke, bis zur nächsten Brücke folgt eine sehr einsame Strecke mit spektakulären Uferabbrüchen am linken Ufer.

km 51,5 - Links der Ort Nagykinizs.

km 49,7 - Links der Ort Szentistvánbaksa.

km 25,4 - Straßenbrücke, links der Ort Gesztely mit Supermarkt und Pizzeria. Ausstieg rechts hinter der Brücke am Pegel möglich.

km 24 - Straßenbrücke 37

km 17,9 - Links der Ort Hernádnémeti.

km 15,2 - Eisenbahnbrücke

Kraftwerk Bőcs
Kraftwerk Bőcs

km 14,1 - Kraftwerk Bőcs, 200 m dahinter Spundwand aus Metall - Links umtragen. Die beiden Hindernisse lassen sich mit Bootswagen über den Kraftwerkskanal hinweg umkarren. Links am Wehr befindet sich ein Kanuwander-Rastplatz mit Trinkwasser, WCs und Duschen der gegen ein kleines Entgelt. in Anspruch genommen werden kann. Man muss sich beim Kraftwerkspersonal melden und in eine Liste eintragen. Am Kraftwerk wird ein Großteil des Wassers in den Kanal abgeleitet. Dieser mündet erst viel später wieder in den Sajó. Auf den restlichen 14 Kilometern bis zur Mündung in den Sajó ist der Hernád sehr schmal und wird immer wieder durch gefallene Bäume blockiert. Möchte man diesen Abschnitt nicht befahren, kann man die Fahrt hier beenden. Die Bahnstation Hernádnémeti-Bőcs befindet sich einen Kilometer vom Wehr entfernt.

km 12,6 - Straßenbrücke, rechts und links der Ort Bőcs. Bőcs ist die Heimat eines der beliebtesten Biere Ungarns. Hier befindet sich die Borsodi Sörgyár (Brauerei).

km 6,6 - Links der Ort Berzék.

km 2 - Links der Ort Sajóhídvég.

km 0 (Hernád) / km 31,8 (Sajó) - Mündung des Hernád in den Sajó. Dieser bietet keine weiteren Hindernisse mehr bis zur Mündung in die Theiß.


Flusswandern auf Hernád & Sajó

Von Nižná Myšľa bis zur Mündung in die Theiß

Fluss zuletzt gepaddelt im Mai 2018. Beschreibung zuletzt bearbeitet am 03.07.2021

Der Pegel Hidasnémeti lag bei - 74 cm. Der Pegel Gesztely lag bei 25 cm.